Kurzreise per Schiff nach Malmö

Da wir uns ja in letzter Zeit auf eine Schiffsreise eingeschossen haben und auch eine Reise nach Malmö und/oder Koppenhagen angesprochen wurde, habe ich mal versucht etwas zu finden, dass evtl. dies alles abdeckt und das Budget nicht sprengt. Folgendes ist mir dabei auf den Bildschirm gekommen. Evtl. kann man sogar noch günstiger Schiffsverbindungen und Hotels bekommen:

TT-Line bietet zum Preis von 169,– pro Person mit Übernachtung im Hilton Malmö City folgendes an:

Ob für einen Shoppingtrip oder eine kurze Kulturreise – die drittgrößte Stadt Schwedens ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Neben herzlicher Gastfreundschaft bietet Malmö seinen Besuchern ein maritimes Flair, eine einladende Architektur – allem voran das beeindruckende Gebäude Turning Torso – und viele Einkaufsmöglichkeiten, z. B. das neueste skandinavische Design. Malmö liegt nur knapp 40 km vom Hafen in Trelleborg entfernt und ist mit dem im Preis enthaltenen Linienbus schnell zu erreichen.

Reiseablauf
Hinfahrt: Wahlfreie Tagesabfahrt mit der Fähre ab Travemünde oder Rostock nach Trelleborg. Linienbus nach Malmö
Aufenthalt: 2 Übernachtungen im gebuchten Hotel bzw. Möglichkeit zur Verlängerung.
Rückfahrt: Linienbus nach Trelleborg.
Wahlweise Tagesabfahrt mit der Fähre ab Trelleborg nach Travemünde oder Rostock (die Strecken können kombiniert werden).

Im Preis enthalten:
Schhiffsreise Travemünde bzw. Rostock-Trelleborg und zurück mit Tagesabfahrten
Linienbus Trelleborg-Malmö und zurück
2 Übernachtungen/Frühstück im 2-Bett-Zimmer mit Bad oder Dusche/WC im gebuchten Hotel
Reiserücktrittskosten-Versicherung

Wichtig
Kabinen nicht inklusive. Tageskabine ab Euro 30 pro Strecke buchbar
Auf ROBIN HOOD und NILS DACKE ab/bis Travemünde ist die Buchung nur mit Pkw-Mitnahme möglich.
Bitte bis 24 Stunden vor Abfahrt buchen.
Personalausweis/Reisepass bzw. Kinderausweis erforderlich.
Pkw-Parkplätze (gebührenpflichtig) Travemünde, Zum Hafenplatz bzw. Rostock, Am Warnowkai.

Hierbei hätten wir einige Vorteile zu verzeichnen:

  • Stadtaufenthalt mit deutlich flexiblerer Nutzung durch erweiteret Infrastruktur im Vergleich zu reinem Schiffsaufenthalt
  • recht günstige Konditionen
  • Sightseeingmöglichkeiten zu selbstbestimmten Zeiten und nicht nur beim Landgang
  • Besichtigung der neuen Wirkungsstätten von Tobi
  • Festlandpreise
  • Queen Mary II in Hamburg

    Die Queen Mary II wird im August 2009 an zwei Tagen im hamburger Hafen fest machen.

    Queen Mary II

    Dies wäre eine Gelegenheit dieses Kreuzfahrtschiff mit seinen beeindruckenden Abmessungen ( 345 Meter Länge und 72 Meter Höhe) aus der Nähe und auf der Elbe zu betrachten. Ich habe soeben eine Einladung von SAP für den 07.08 2009 von 14:00 bis 17:00 bekommen. Um 17:00 soll planmäßig die Hafenausfahrt der Queen Mary 2 stattfinden. Die Räumlichkeiten liegen direkt in der Hafencity. In der Zeit von 14:00 bis 17:00 sollen SAP-Lösungen für den Mittelstand vorgeführt werden. Bei Interesse bitte hier kurz melden, ich versuche uns dann dort anzumelden.

    Fall möglich könnte bitte jemand ein Schlauchboot mit Außenbordmotor mitbringen? Wir könnten dann die Queen Mary II entern und als Blinde Passagiere relativ kostenneutral die Überfahrt nach New York oder woimmer es hingeht genießen. Sofern wir während des Entervorgangs SAP-Shirts tragen und diese Werbewirksam den Kameras präsentieren, könnte ich mir vorstellen, dass Herr Hopp oder einer seiner Marketingkräfte uns das Rückfahrticket spendiert. Dann könnten wir auf der Rückfahrt in den Interwiews mit den Privatsendern und den öffentlich-rechtlichen erwähnen, dass wir SAP-Software zur Verwaltung unserer Mitglieder nutzen und recht zufrieden sind, dann noch ein kräftiges „Abi ’92“ in die Mikros rufen so dass wir inklusive Maske und Frisör nur 2-3 Stunden Aufwand haben sollten und schon können wir auch wieder an die Bar.  Hier gilt es nur vorher mit Dietmar zu klären, dass auch alles covered ist, da wir ja auf der Reise nicht liquide sind.

    Dann also bis bald, freue mich schon auf die Low-Budget-Kreuzfahrt

    ABI ’92

    H.F.

    Wetter in Hamburg optimal für Beach-Club oder Strandperle


    Foto: Panzau
    Bei Temperaturen über 26 Grad sollte man in Hamburg sämtliche Meetings und Besprechnungen nach draußen verlegen, am besten mit geeigneter Getränkeversorgung. Hier bietet sich z.B. die Strandperle oder einer der Beach-Clubs an. Nachteil ist nur, dass man dort bei tageslicht auf dem laptop nichts mehr erkennen kann.

    Kreuzfahrt mit Easycruise Alternative zu AIDA-Kreuzfahrt ?

    Da die angedachte Kreuzfahrt auf der Ostsee mit der AIDA ja aufgrund der nicht ganz passenden Preiskalkulation unseres Kassenwartes nicht stattfand, möchte ich hier einmal eine Kreuzfahrt mit einem der Easycruise Schiffe mit einer AIDA-Kreuzfahrt gegenüberstellen hinsichtlich Preis und Leistung.

    Easycruise Kreuzfahrtschiff Schiff
    Easycruise Kreuzfahrtschiff Schiff

    Die Schiffer verfügen über Pool, Fitnessraum, Bar, Disko und Freideck.

    Easycruise Kreuzfahrt mit Pool auf Deck
    Easycruise Kreuzfahrt mit Pool auf Deck

    Die Innenkabinen ohne Fenster sind die günstigsten und natürlich auch die kleinsten und schmucklosesten, würden für unsere Zwecke aber sicher ausreichen.

    Easycruise Innenkabine
    Easycruise Innenkabine

    Easycruise ist eine Reederei, die meines Wissens nach zwei Schiffen, die zur EasyGroup gehört. Diese ist vor allem durch die Billigflug-Gesellschaft EasyJet bekannt. EasyCruise verfolgt ähnliche Ziele wie EasyJet in der Flugbranche auf die Kreuzfahrtbranche übertragen: Billige Grundpreise, etwas geringerer Komfort als bei Mitbewerbern, Aufpreis pflichtige Zusatzleistungen (Getränke, Speisen usw.). Die Kreuzfahrten wurden zunächst zu Preisen von  29 Pfund bis 44 Pfund pro Person pro Nacht angeboten. Das entspricht bei aktuellem Kurs ca 33 – 50 Euro pro Person pro Nacht.

    Nun werden die Kreuzfahrten zu Pauschalpreisen angeboten auf einem um einiges höherem Preisniveau. So wird eine dreitägige Kreuzfahrt in der Nebensaison (September) in einer Innenkabine (siehe Bild) für 450 Euro pro Person angeboten exklusive Verpflegung. Der Reiseplan sieht folgendermaßen aus:
    Freitag   10:30     Abfahrt von     Piräus
    Freitag   18:30    Ankunft in     Mykonos
    Freitag    23:00     Abfahrt von     Mykonos
    Samstag   07:00     Ankunft in     Kusadasi
    Samstag    12:00    Abfahrt von    Kusadasi
    Samstag   16:30    Ankunft in    Patmos
    Samstag     21:00    Abfahrt von    Patmos
    Sonntag   07:00     Ankunft in     Heraklion
    Sonntag     11:00    Abfahrt von    Heraklion
    Sonntag     16:30     Ankunft in     Santorini
    Sonntag     21:00    Abfahrt von    Santorini
    Montag      07:00     Ankunft in    Piräus

    Easycruise Karte Route Ägäis
    Easycruise Karte Route Ägäis

    Der Flug nach Piräus (Athen) und zurück würde ca. 200 Euro pro Person kosten, so dass wir auf eine Summe von ca.  650 Euro pro Person kommen für 3 Nächte auf See. Da ist die AIDA von der Leistung (deutlich größeres Schiff, mehr Angebot, mehr Bars, gehobeneres Ambiente) und dem Preis (ab 500 Euro) durchaus konkurrenzfähig und sicher für uns eher der Favorit, wenn auch nicht in diesem Jahr.

    Somit denke ich ist diese EasyCruise-Kreuzfahrt leider kein wirkliches Schnäppchen mehr und kommt ebenfalls nicht in die 300 Euro-Liga, die wir ja anstreben. Da würde ich eher in einem Jahr das Budget auf 150 Euro herunterschrauben und z.B. nur eine Nacht oder zwei Nächte an der Ostsee machen und ein Abendessen und ein paar Drinks inklusive haben und dann im Folgejahr mit gefüllten Kassen wieder eine Flugreise der Tallinn-Klasse oder Lissabon-Klasse machen mit aufgestocktem Budget. Aber dazu müsste der Kassenwart erstmal in den Tritt kommen und Alternativen herumschicken, das Budget festsetzen, das vom Vorstand und ggf. durch Mitgiederversammlung genehmigen lassen. Bis das soweit ist haben wir 2012 und können mit prall gefüllter Kasse 10 tage nach Miami mit Double-All-Inclusive.

    Sie werden sicher gut erholt und verwöhnt wieder an Land gehen, denn viele Menschen Arbeiten auf dem Kreuzfahrtschiff, nur um es Ihnen gut gehen zu lassen.

    Irland Bootstour auf dem Shannon

    Irgendwann in den 90ern habe ich mal eine Bootstour auf dem Shannon gemacht. Der Fachbegriff für einen solchen Urlaub  lautet selbstgeführte Binnenwasserkreuzfahrten. Hierfür ist Irland wirklich sehr zu empfehlen, denn das Klima ist durch den Golfstrom geprägt und bietet somit keine großen Temperaturschwankungen und auch im Herbst noch sehr erträgliche Temperaturen. Außerdem bietet die grüne Insel Irland wunderschöne Landschaften, herrliche weite Wasserflächen mit einsamen Buchten und sehr viele historische Sehenswürdigkeiten wie Burgen, Kirchen und Schlösser. An Bord waren Donner, Heiko, Hans-Jürgen und ich.

    Irland Shannon Bootstour

    Da der Flug ab Hamburg ging und ich zu dieser Zeit mit Jürgen so ziemlich alle Pubs in Hamburg gut und reichlich abgecheckt  hatten konnte ich die Truppe zunächst in den Pub Wilstorfer 88 führen, wo wir uns dann alle vier zusammengefunden haben.  Dort gab es dann ein paar Ale, Stout und Whiskey und dann ging es ab in den Pub Finnegans Wake an der Börsenbrücke in der Innenstadt, wo wir dann Bushmills Malt Whiskey und Jameson mit Guinness, Murphy’s Stout und Finnegans Ale als Einstimmung auf das saftige und feuchte Irland verkosteten.

    Finnegans Wake Hamburg

    In der Nacht ging es dann zurück in meine Studentenbude, da am frühen Morgen ja der Flieger mit uns auf die grüne Insel zu unsereBushmills Malt Whiskeym Bootsurlaub wollte. Welches unser Zielflughafen war kann ich gar nicht mehr genau sagen, aber ich glaube es war der Flughafen Shannon Airport – oder war es doch Dublin Airport? Naja, egal. Auf jeden Fall weiss ich noch, dass wir einen der Reiseteilnehmer ziemlich verunsichert haben, weil wir felsenfest behauptet haben, dass der Flug mit einer Militärmaschine stattfinden würde in der die Passagiere auf Bänken quer zur Flugrichtung sitzen, so wie man es aus amerikanischen Kriegsfilmen kennt. Das war jedoch dann zur Erleichterung der betreffenden Person nicht der Fall. An unserem Zielflughafen angekommen stand dann noch eine unerwartet lange Busfahrt nach Banagher in der Grafschaft Offaly an. In Banagher befindet sich eine der Marinas von CarrickCraft, in welcher wir unser Schiff entgegennahmen. Die Abgabe sollte dann nach einer Woche wieder in Carrick-on-Shannon stattfinden. Hier ist wichtig, dass man auf jeden Fall eine Einwegfahrt buchen sollte, damit man nicht die gleiche Strecke wieder zurückfahren muss. Vor der Übernahme stand eine kurze Einweisung an.  Bei der Theorie, die die Zeichen und Regeln auf der Shannon-Erne-Wasserstraße erklärten sind Heiko und ich dann aufgrund der bereits bekannten Grundregeln (beide haben Bootsführerscheine) kurz übergenickt. Anschließend ging es mit zwei Einweisern an Bord um dort die praktische Einweisung zu genießen. Vor allem das Wenden auf engem Raum mit einem wellengetriebenen und rudergelenktem Boot war für alle interessant und wird später in diesem Beitrag nochmal in Anwendung beschrieben. Hier nur kurz zur Erklärung: man kann ein Wellengetriebenes Boot mit Ruder fast auf der Stelle drehen, indem man bei voll eingeschlagenem Ruder volle Kraft vorwärts fährt, bei der dann das Boot dreht, da durch die Schraube Wasser am Ruder vorbei geschoben wird und dann anschließend der Vorwärtsdrang durch Rückwärtsschub wieder neutralisiert wird. Nach mehrmaligem hin und her hat man dann das Boot auf engstem Raum gedreht. In der Marina standen geschätzt 400 Boote in verschiedenen Klassen (Bootsgrößen). Da wir im Oktober eine der letzten Buchungen hatten, waren wir nahezu allein auf dem Shannon. In der Hochsaison soll es so sein, dass man ständig 20 Meter hinter einem anderen Boot fährt und 20 Meter hinter einem ein weiteres Boot usw. und aus der entgegenkommenden Richtung bietet sich dann das gleiche Bild. Also waren wir froh über unsere Buchung außerhalb der Hauptsaison, denn wir trafen nur 2-3 mal pro Tag ein anderes Schiff. Dazu aber später noch mehr.

    Nun ging also die Reise los, wir waren froh, die Einweiser mit ihren Overalls los zu sein und endlich selbst Kapitän und Steuermann zu sein wir machten uns mit den beiden Steuerständen vertraut und nutzten dann hauptsächlich den Steuerstand auf der Flybridge, da von hier aus die Übersicht besser war und die frische gesunde irische Luft einem um die Nase wehte. Damit man sich ein besseres Bild von dem Boot machen kann hier mal ein Bild und ein Aufbauplan des Schiffes.

    Unser Boot der Kilkenny-Klasse
    Unser Boot die Kilkenny-Klasse

    Boot Kilkenny Klasse Decksplan
    Decksplan der Kelkenny-Class

    Unser Boot war ein Boot der Kelkenny-Class und hatte 2 Kabinen, 2 Duschen, 2 Waschbecken, 2 WC, Zwei Steuerstände (ein Stand auf dem Deck, ein Stand im Bootsinneren), Radio, Kassettenabspieler. Es gibt aber auch größere Schiffe mit 4 oder 5 Kabinen mit je 2 Schlafplätzen und einem Aufenthaltsraum geeignet für 8 -10  Personen, so dass auch eine Clubreise mit voller Teilnehmerzahl zumindest für eine Kurzreise durchaus auf einem Boot möglich wäre, denn bei solch einem Kurztrip benötigt man ja keinen 5 Sterne-Luxus und Suiten mit Großbild-TV. Die Achterkajüte (auf hochdeutsch: Das Zimmer im hinteren Teil des Schiffes) wurde von Heiko und Henning bezogen und die Eignerkabine von Mark und Hans-Jürgen.

    Als wir an eine Sehenswürdigkeit angehalten haben um uns die Klosterruinen anzusehen haben Heiko und ich die Diavorführung nicht mehr mitgemacht, da der Kiosk kein Bier im Angebot hatte und das Kosten-Nutzenverhältnis der Vorführung unserer Meinung nach nicht angemessen war. Also sind wir wieder auf das Schiff gegangen und haben uns mit zwei Dosen Bier und zwei Tassen Whiskey auf die Flybridge gesetzt und dem Treiben im kleinen Hafen zugesehen. Ein kleines Anglerboot mit zwei Anglern ist weggefahren und kam nach ca. 40 Minuten mit 4 Riesenhechten wieder zurück. Das hat uns so beeindruckt, dass wir sofort einen am Anleger stehenden Angler nach seiner Ausrüstung gefragt haben und ihm dann seine Angel und etwas Zubehör abgekauft haben. Wie er sagte solle es in diesem Gewässer nur so vor Barsch, Rotaugen, Schleie, Hecht, Forelle und Lachs wimmeln. Eine Angellizenz sei auch nicht nötig. Wir haben also gleich die Angel mit Köder ins Wasser gehalten und schon fast die Pfanne auf dem Herd angewärmt aber hatten zu dem Zeitpunkt kein Glück. wir waren uns aber sicher etwas weiter draußen erfolgreich zu sein. Die nächsten Tage haben wir dann alles versucht: Angeln im Stand, nahe am Ufer, weiter draußen, Schleppangeln vom Boot aus aber erfolglos. vor allem Heiko war aber hartnäckig, so dass wir in einem Angelshop die Ausrüstung deutlich erweitert haben. Vor allem sei hier der Pike-Buster erwähnt, ein Köder in Fischform mit blinkendem Mundstück, der sensationellen Erfolg versprach aber nicht hielt. So blieben auch die nächsten Tage fischfrei und es wurde Dosenfleisch statt frischer Forelle gegessen.

    Wie oben schon angekündigt hier nun eine kurze Anekdote zur Begegnung mit anderen Booten. In einer Schleuse sind wir gemeinsam mit einem anderen Boot geschleust worden, welches in die gleiche Richtung fuhr wie wir. Alle Boote die frei gechartert werden können fahren exakt die gleiche Geschwindigkeit von ca. 10 km/h also ca. 6 Knoten. man fährt also ständig mit vollem Gas und somit wären wir die nächsten Stunden exakt 40 Meter hinter diesem anderen Boot gewesen. Das gefiel uns natürlich nicht so sehr, da wir die Weiten der irischen Landschaft allein genießen wollten und bei neuen seemännischen Trinksprüchen und Liedern keine weiteren Zuhörer wünschten. Also sind Heiko und ich in den Mototraum gekrabbelt und haben festgestellt, dass die Höchstgeschwindigkeit durch eine Begrenzung des Bowdenzugs justiert wurde. Dieser konnte mit einem Schraubenzieher und einer Kombizange jedoch außer Betrieb gesetzt werden, was wir kurzzeitig nutzen um an dem anderen Boot vorbei zu ziehen und uns einen komfortablen Vorsprung herauszuarbeiten. Aus Angst vor möglicher Überhitzung haben wir dann aber wieder auf Normalbetrieb zurückgeschaltet. Die Gesichter der Mannschaft des anderen Bootes und die wieder errungene Einsamkeit in den Weiten des irischen Grüns waren die Arbeit unter Deck allemal wert 🙂

    Nun zu einer fast schon dramatischen Geschichte: die Achterkajüte hatte Nachtwache, was aufpassen auf das Boot, Leerung einer Flasche Gin vor dem Ablaufdatum und Kontrolle der Bierkühlung beinhaltet. Die Eignerkajüte übernahm dann gegen 09:00 (seemännisch nullneunhundert) nach einem gemeinsamen Frühstück der gesamten Mannschaft die Frühschicht und sollte uns bis zum Mittag in einen auf der Seekarte ausgemachten Hafen bringen. Gegen elfhundertvierzig bin ich dann aus der Koje (Bett) gefallen und wurde heftig auf dem boden hin und her gewirbelt. Das fühlte sich nach Kollision und/oder Motor- bzw Getriebeschaden an also schnell ein T-Shirt über gezogen und hoch auf das Schiff. Hans-Jürgen saß recht entspannt da und las in seinem Irland-Reiseführer. Oben auf der Flybridge angekommen fand ich Donner in gelbem Ölzeug (Regenjacke und Südwester) obwohl es nicht regnete, der auf freiem Gewässer mit einer Schleuse in Sichtweite (ca 500 Meter entfernt) den Gashebel ständig von Vollgas Vorwärts auf Vollgas rückwärts hin und her knallte (daher der Sturz aus der Koje) und nebenbei aus einer Kaffeetasse Whiskey nippte. Als ich ihn anschrie was das denn sollte zeigte er ganz entspannt auf die Schleuse. Das einzige, was er sich anscheinend bei der Einweisung gemerkt hatte, bzw. was nach dem Frühstückswhiskey noch vorhanden war war wohl das Wenden auf engem Raum, was er hier jedoch ohne zu wenden anwendete da das Ruder gerade stand. Somit hielt er das Schiff exakt auf Position, ohne den Spritverbrauch unnötig zu senken 🙂 Wir klärten kurz die Situation, waren uns einig in die Schleuse hinein zu fahren (es warteten auch bereits ca 20 kleine Anglerboote auf uns in der Schleuse). Donner führ also in die Schleuse, ich rief Hans-Jürgen, dass er bei der Tampenübergabe (Tampen sind so eine art Seile) in der Schleuse behilflich sein könnte. Donner fuhr also in die Schleuse ein, traf die Einfahrt jedoch nicht ganz, so dass wir mit der linken Seite gegen die Torwand prallten und einen Fender (blaue Bälle um das Schiff vor Schaden zu schützen) platt machten (geplatzt) und einen abrissen. Als wir dann in der Schleuse waren hatte hans-Jürgen aber schon eine HB 100 angesteckt, so dass die ersten fünf Tampenwürfe zum Schleusenwärter (ca. 1,5 Meter über Hans-Jürgen) mißlangen und der Tampen in Hüfthöhe gegen die Schleusenwand flog. Das wieder aufnehmen dauerte mit nur einer Hand auch etwas länger, so dass so viel zeit verging dass wir von der linken Seite auf die rechte Seite trieben und dabei drei kleine Booote wegschubsten.  Die Angler waren übrigens nicht mehr „amused“. Irgendwann hatten wir den Schleusenvorgang dann doch geschafft und Hans-Jürgen fuhr aus der Schleuse, jedoch so weit an der rechten Seite, dass auf dieser Seite dann auch drei fender dran glauben mussten. Die Angler kamen dann hinterhe und brachten uns die abgerissenen Fender, so dass wir diesen Schleusenvorgang doch noch einigermaßen erfolgreich abschließen konnten. Beim abendlichen Resumieren konnten wir dann auch schon alle wieder herzlich über diese Aktion lachen.

    Einige weitere Stories wären noch berichtenswert aber die bekomme ich nicht mehr so ganz hin, da das schon zu lange her ist, daher würde ich diese Erinnerungen gern mal mit einer erneuten reise nach Irland und einer dortigen Bootstour erneuern und das natürlich sehr gern mit dem Club. Zur Info: es gibt auch Ultrakurzreisen mit Bootscharter, wo ein Boot von freitag bis Montag angemietet werden kann. Presie und Verfügbarkeiten kenne ich aber nicht.

    Kalkulation:
    Boot mit 8 Schlafplätzen: ca 1500,– Euro pro Woche
    –> bei 8 Mitfahrern ca 190,– Euro pro Person
    Flug Norddeutschland – Dublin und zurück:
    –> ca 200,- Euro pro Person
    ==> Summe für eine Woche ca 400,– Euro pro Person